Vdonaukanal

Artwork: Ich bin im Ozean – Pathfinder

Standort:
Alberner Hafenzufahrtsstraße, 1110 Wien
48°10’18.1″N 16°28’37.8″E


17,3 km erstreckt sich der Weg entlang des Donaukanal. Der Kanal zweigt von der Donau bei der Nussdorfer Wehr- und Schleusenanlage an der Grenze des 20. zum 19. Bezirk  ab und reicht bis nahe dem Alberner Hafen beim so genannten Praterspitz an der Grenze des 2. zum 11. Bezirk, wo er weder in die Donau mündet. Hier trifft man auf den Friedhof der Namenlosen, ein Ort der Geborgenheit für ansonsten unbeachtete, ausgestoßene, verlorene, verirrte Seelen. Die Verbindung mit der Natur betont den Aspekt des Heimkommens und wieder eins-Werden mit der Erde. Wir halten Inne, noch nicht endgültig angekommen.
Am Weg öffnet ein weiteres Artefakt, „Ich bin im Ozean – Pathfinder 1599“ einen erweiterten künstlerischen Aus- und Einckblick. Eine Raum-Zeit Chimäre, ein Rekonstrukt einer menschlichen Spurensuche. Gefunden wird hier gar nichts, alles ist da und muss nur wieder entdeckt werden.
Das namenlose Treiben im Fluss hat ein Ende, sodass der Geist frei schweben kann – weiter den Donaukanal in die Donau und mit ihr in den Ozean und die Unendlichkeit. Die Zeremonie des Gedenkens an die Toten der Donau, bei der ein Floß geschmückt mit Blumen dem Strom übergeben wird, erinnert an die Blumenkerzen, die im indischen Varanasi im Totengedenken dem Fluss übergeben werden.
In einem assoziativen Boot oder einer Art Netz, aus dem Blumen wachsen, und das einen sicheren Raum bietet, steht eine Figur, die ihre Hände gen Himmel streckt. In ihren Händen hält sie einen Ball, vielleicht die Erdkugel. Eine weitere Figur krabbelt ihr auf allen Vieren entgegen, erreicht sie jedoch, Sisyphos gleich, nie. Vielleicht war, entgegen der Annahme, Sisyphos ein glücklicher Mensch.
Ruhe in Frieden, die Hoffnung stirbt zuletzt, und das Boot schwebt mit seinen Insassen Richtung Ozean.

Artists

Markus Wintersberger
Andrea Nagl