Vdonaukanal

Artwork: Recht auf Stadt – Graffitiszene am Donaukanal

Standort: Friedl-Dicker-Brandeis-Promenade (Roßauerbrücke), 1020 Wien
48°13’10.8″N 16°22’10.6″E

„Graffiti am Donaukanal – Recht auf Stadt“ beleuchtet die Wände am Donaukanal als zentrales Element der Wiener Graffiti-Szene, die sich das städtische Umfeld anzueignen und mitzugestalten versucht. Die Legalisierung der „Flex Hall of Fame“ im Jahr 1994 war ein bahnbrechender Akt, der Graffiti von einer verbotenen Praxis in eine anerkannte Kunstform verwandelte. Dieser Prozess unterstreicht die Idee nach einem „Recht auf Stadt“ – einem Konzept, das fordert, dass urbane Räume allen Bewohner:innen zugänglich und von ihnen gestaltbar sein sollten.

Die Entstehung der Graffiti-Kultur am Donaukanal, die in den 1980er Jahren mit dem Aufkommen des Breakdance-Hypes ihren Anfang nahm, reflektiert den Wunsch der Jugend nach Sichtbarkeit und Ausdruck im öffentlichen Raum. Die Einladung der New Yorker Künstler PHASE 2 und DELTA 2 zu einer Residency in Wien im Jahr 1984, initiiert durch die Galerie Insam und die Zeitschrift „Wiener“, verlieh der lokalen Szene internationales Flair und förderte die Entwicklung einer eigenständigen Graffiti-Identität.

Der Schritt zur offiziellen Freigabe der Wand am Schottenring und weiterer Flächen entlang des Donaukanals war nicht nur eine Anerkennung der Graffiti-Kunst, sondern auch ein Zeichen für das wachsende Verständnis der Stadtverwaltung für die Bedeutung kreativer Freiräume. Die „Flex Hall of Fame“ und die benachbarte Clubszene wurden zu lebendigen Treffpunkten der Jugendkultur, die das Recht auf Stadt in die Tat umsetzten.

Durch Initiativen wie das Graffiti Archiv spraycity.at und das Projekt „Wienerwand“ der Stadt Wien, welches jungen Künstlern legale Wände zur Verfügung stellt, wird das fortwährende Engagement für die Integration der Graffiti-Kunst in das städtische Leben Wiens deutlich. Die Markierung dieser Wände mit einem Relief der „Wiener Taube“ symbolisiert die Akzeptanz und Förderung urbaner Kunst als wesentlichen Bestandteil des Rechts auf Stadt.

Die Graffiti-Kunst am Donaukanal steht somit emblematisch für das Streben nach einem lebendigen, inklusiven und kreativ gestalteten urbanen Raum, der allen Stadtbewohner:innen gehört und von ihnen mitgestaltet wird.

Das Artwork soll den ständigen Prozess des Wandels und Veränderns der Graffiti Kunst darstellen, etwas das ständig geformt und neu gebildet werden kann und somit das Stadtbild ständig kommentiert und erneuert.

Artists

Catherine Spet