Vdonaukanal

Artwork: Marienbrücke

Standort:
Freda-Meissner-Blau Promenade, 1010
48°12’45.3″N 16°22’35.4″E

Die Marienbrücke, 1905/1906 erbaut, trug eine Marienstatue von Hans Schwathe auf ihrer Brüstung. Doch im April 1945 fiel sie im Krieg um Wien. Die sowjetrussischen Pioniere errichteten ein vorübergehendes Ersatzstück, das 1946 wieder verschwand, um Platz für die Schifffahrt auf dem Donaukanal zu schaffen. Ein provisorischer Fußgängersteg entstand später als Teilersatz.

Erst 1950 begann der Neubau, konzipiert als erste große Stahlbetonbrücke des Wiener Raums und 1953 wiedereröffnet. Die Kosten beliefen sich auf 8,9 Millionen Schilling. Die Marienstatue, zuerst neben der Brücke platziert, fand 1983 ihren neuen Platz in der Mitte, während 1986 eine „Marienbrücke“-Beschriftungstafel hinzukam.“

Die historische Figur der Maria. Die Figur als Statue in der Mitte der Brücke über den Donaukanal. Ohne eines Blickes zu würdigen, gehen wir zumeist unbedarft an der Statue vorbei. In Gedanken versunken und dem nächsten Ziel bereits viel Näher, erblindet von den vielen Eindrücken unserer Wirklichkeit. Wir halten inne. Nehmen wahr, nehmen die Statue der Maria zur Kenntnis. Wie ein Groschen Licht erhellt die kollektive Erinnerung unser Bewusstsein. Maria und Josef, Jesus von Nazareth, Jessas Maria – ein Seufzer, ein Stoßgebet, ein Lächeln und eine Gewissheit über die Symbolkraft von Geschichte umweht uns. Anbeten, Aufstehen und Niederknien, repetitiv Religion und Ritual, Glanz und Gloria. Im Heiligenschein der digitalen Pop Art wird selbst Maria wieder Frau, Mensch und Figur „erbildet“ aus dem Code artifizieller Intelligenz. Sollte alles nur Einbildung sein, dann wird Wien noch viele digitale Brücken bauen.

Artists

Markus Wintersberger
Andrea Nagl